Jesco von Moorhausen
Jesco von Moorhausen lebt und arbeitet in Torsholt im Ammerland. Er hat bereits 2010 den kleinen „Phrasenreiter Text&Bild Verlag“ gegründet und gibt die digitale „Jade-Weser-Zeitung" heraus. Kürzlich veröffentlichte der 50-Jährige das Buch „Da saß ich nun… – Aus dem Leben eines Lokaljournalisten“. Im Interview erzählt er von seiner Liebe zu Nordniedersachsen und zur gedruckten Zeitung.
Ich habe ein Herz für Lokaljournalismus, weil …
… ich die kleinen Geschichten liebe, die Menschen dazu kennenlernen kann und die tägliche Ungewissheit schätze, was im Laufe des Tages alles passieren wird.
Das Beste am Norden sind …
… die Kultur, die Art und Weise zu leben, Teestunden, und nicht zu vergessen Grünkohl und Matjes. Ich bin an der Weser aufgewachsen, liebe das Meer, mag weit gucken können und fühle mich hier einfach „sauwohl“.
Ich arbeite gerne als Redakteur, weil …
… man im Arbeitsalltag vor allem im Lokaljournalismus unglaublich viel lernt und kennenlernt. Vielleicht wird man nie Spezialist in einem Thema, aber man kann überall irgendwann mitreden.
Das Beste an meiner Arbeit ist …
… die Abwechslung. Kein Tag ist wie der andere. In dem einen Moment sitze ich noch am Schreibtisch und redigiere eine Pressemitteilung, nur Minuten später probiere ich mich als Atemschutzträger bei der Feuerwehr aus, um später über die Ausbildung eine Reportage zu schreiben.
Ich habe diesen Beruf ergriffen, weil …
… aus einer fixen Idee dank einer ganz lieben Mentorin eine Leidenschaft bei mir geweckt wurde, die mir zuvor gar nicht so bewusst war.
An meinem typischen Arbeitsalltag …
… bringe ich die Kinder zur Schule, mache mir einen Ostfriesentee und fahre den Rechner hoch. Alles, was dann passiert, ist für mich eine Überraschung.
Ich wusste, dass ich in diesem Beruf genau richtig bin, als …
… ich als freier Journalist zum ersten Mal die morgendlichen Redaktionssitzungen bei der Nordwest-Zeitung (NWZ) in der Lokalredaktion Brake mitmachen durfte. Ich wollte da einfach zugehören und mitgestalten.
Mein Lieblingsmedium ist …
… die gedruckte Zeitung, auch wenn ich die digitale Entwicklung sehr spannend finde und mich viel damit beschäftige, insbesondere mit Podcasts. Trotzdem hängt mein Herz am Papier.
Ich möchte beruflich noch erleben, …
… dass Print (vielleicht ähnlich wie die Schallplatte) wieder an Bedeutung gewinnt.
Wer in meiner Branche arbeiten möchte, sollte …
… aufgeschlossen für Entwicklungen sein und immer Lust haben, sich auf Neues einzulassen.
Mitglied in einem Berufsverband zu sein ist wichtig, weil …
… ich auf ein Netzwerk zugreifen kann, das mir bei Problemen schnell und effektiv helfen kann. Das gibt mir Sicherheit.
Ich engagiere mich für …
… meinen Wohnort Torsholt und für den Rhodolauf Westerstede.
In meiner Freizeit …
… bin ich bei meiner Familie, treibe Sport und spiele Gitarre.
Ich möchte Kolleg*innen unbedingt empfehlen, …
… sich mein Buch zu bestellen, damit ich reich werde und eine eigene gedruckte Tageszeitung herausgeben kann. Diese Antwort ist natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen.
Interview: Lisa Stegner
Foto: Privat/Jesco von Moorhausen
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