DJV-Bezirksverband Lüneburg
Vorsitzender:
Axel Schmidt, Tageszeitungs-Redakteur
Stv. Vorsitzender:
Jürgen Auer, Pressesprecher
Kassenwart:
Hans-Hermann Müller, Tageszeitungs-Redakteur
Kontakt: kontakt@djv-niedersachsen.de
Nachrichten
DJV-Bezirk Lüneburg
Bezirk Lüneburg zum Pressebesuch beim VfL Wolfsburg
Die Lüneburger veranstalten – fast – jedes Jahr ein Event nach dem Motto „runter vom Sofa – mal raus“ und etwas anderes erleben. Coronabedingt gab es leider einer Pause. Nach der damaligen Floßfahrt auf der Elbe hat der DJV-Bezirksverband dieses Jahr zu dem Bundesligaspiel des VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen eingeladen. So konnten dieses Mal unsere Kolleg*innen aus dem Bremer Umfeld zum Zuge kommen. Und die letzten freien Plätze nutzten Fußballinteressierte aus dem Braunschweiger Bezirk.
Da diese Partie als Sonntagsspiel mit Beginn um 17:30 Uhr angesetzt wurde, war auch die Anreise für alle erleichtert. Dankenswerterweise hatte der Verein auch Parktickets für den Parkplatz direkt am Stadion bereitgestellt, so dass auch ein lästiges Suchen und ein langer Fußweg zum Stadion entfielen.
Heiko Apprich , Medienbetreuer, begleitete uns im Stadion. Er zeigte uns insbesondere die für Journalist*nnen interessanten Bereiche und erläuterte die Aufgaben seiner Medienabteilung und die Organisation der Betreuung der Journalist*innen vor, während und nach dem Spiel. Klar gegliedert sind die Räumlichkeiten (Mixed Zone), in denen die Interviews der Spieler*innen stattfinden.
Fußballspiele im Profibereich finden bekanntlich außerhalb eines Nine to Seventeen-Arbeitstages und überwiegend am Wochenende statt. Dennoch gilt für alle Mitarbeitende des Medienbereiches immer die volle Fünf-Tage-Woche. Aber die Wochenend- und Abendeinsätze gelten als Überstunden und werden ausgeglichen.
Vor dem Spiel war noch ausreichend Zeit für uns Teilnehmer*innen, um sich im Pressezentrum zu versorgen und auszutauschen, bevor sie das Spiel selbst von der Pressetribüne aus verfolgt werden konnte. Letztes Highlight vor der Rückreise war die übliche Pressekonferenz nach dem Spiel unter der Leitung der Pressechefin Barbara Ertel-Leicht mit den Trainern der beiden Mannschaften.
Über das Spiel wurde zwischenzeitlich in allen Medien ausführlich berichtet. Es war eine abwechslungsreiche Begegnung mit langen Zugaben jeweils zum Ende jeder Halbzeit. Allerdings half dieses Mal – im Gegensatz zu früheren Besuchen unseres Bezirksverbandes – unsere Anwesenheit nicht aus, dass die Wolfsburger wieder ihr Heimspiel gewinnen konnten.
Änderungen waren unübersehbar. Die Plätze auf der Pressetribüne waren namentlich verteilt und in jeder Sitzreihe standen Monitore, auf denen das Spiel auch verfolgt werden kann und auch – hilfreich – Wiederholungen besonderer Spielszenen gezeigt wurden. Auf diesen Service mussten die Journalist*innen früher verzichten. Auch die Parkausweise sind jetzt digital, so dass es für den Organisator der Veranstaltung leichter gemacht wurde, die Ausweise entsprechend weiterzuleiten.
Wir danken dem Verein und vor allem Heiko Apprich, dass er uns ermöglicht hat, einen Einblick in die Medienarbeit in der Welt des Fußballs zu nehmen.
Jürgen Auer
Medienhaus Lüneburg fusioniert Redaktionen und gründet gemeinsamen Newsroom
Noch 2022 wählte das Branchenmagazin kress pro das Leitungstrio der Landeszeitung für die Lüneburger Heide (LZ) Katja Hansen, Malte Lühr und Anna Paarmann in die Liste der zehn besten Chefredakteur*innen. Jetzt, etwa zwei Jahre später, hat das Trio das Medienhaus Lüneburg verlassen und begründet das auf der Plattform linkedIn mit der Formulierung „Einigkeit über die Uneinigkeit“.
Die Redaktionen der LZ, des Winsener Anzeigers und des Anzeigenblatts Lünepost werden zusammengelegt. Chefredakteur der neuen Redaktion ist Werner Kolbe (61), der laut LZ in der Redaktion „bereits seit vielen Jahren in verschiedenen leitenden Funktionen“ gearbeitet habe.
Hintergrund der überraschenden Personalien in Lüneburg: Verlagsgeschäftsführer Sven Fricke hat die drei Redaktionen von Landeszeitung und Winsener Anzeiger sowie des Anzeigenblattes LünePost zusammengelegt. Fricke begründet die Zusammenlegung der Redaktionen so: „Durch die gezielte Nutzung gemeinsamer Strukturen wird die journalistische Vielfalt gestärkt, indem sich wieder mehr Redakteure um die Content-Recherche und Erstellung kümmern können.“ Auch KI solle zum Einsatz kommen. Fricke kündigt „in absehbarer Zukunft“ die Nutzung eines gemeinsamen Newsrooms an. Allerdings solle der Standort Winsen erhalten bleiben.
Neben dem neuen Chefredakteur Kolbe rückt Thomas Mitzlaff als Gesamtleiter der Lokalredaktion in die „Chefredaktion/Teamleitung“ in die Führungsriege. Mitzlaff fungierte bisher im übernommenen Verlag des Winsener Anzeiger als Chefredakteur und auch als Verlagsleiter. Das Medienhaus Lüneburg hatte erst im April (rückwirkend zum 1. Januar) den vom Konkurs bedrohten Verlag des Winsener Anzeigers übernommen. Zum Führungsteam zählen außerdem Jan Beckmann, der bislang allein die LünePost verantwortete und nun als Lokalchef für die Stadt Lüneburg verantwortlich zeichnet, sowie Dominik Heuer, der den redaktionellen Bereich des Winsener Anzeigers bearbeitet.
Was in der ersten Verlautbarung des Verlags in der LZ vom 1. August nicht geschrieben stand, ist die Tatsache, dass sich das bisherige Führungstrio der Redaktion in Lüneburg mit dem Verlagschef nicht über die künftigen Details der neuen Struktur und über inhaltliche Schwerpunkte einigen konnte. Die Nachricht, dass das Trio den Verlag verlassen hat, kommunizierte die LZ erst eine Woche später. Doch die bisherige Führungscrew hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf linkedIn geäußert: Man habe „keine silbernen Löffeln geklaut“ uns sei nicht „im Groll“ ausgeschieden. Aber: „Wo kein gemeinsamer Weg gefunden werden kann, muss ein neuer eingeschlagen werden.“
Die aktuelle Umstrukturierung der Redaktion ist nur eine von mehreren Veränderungen, die Geschäftsführer Fricke verantwortet. Die Gesellschafterfamilien des Medienhauses hatten den 51-Jährigen zum 1. Januar 2024 nicht nur neu ins Amt gehoben, sondern auch als neuer Miteigentümer mit einer anteiligen Beteiligung in die Verantwortung genommen.
In Lüneburg verfolgt Fricke die „digitale Transformation des Kerngeschäfts und letztlich den wirtschaftlichen Erfolg“ als zentrale Ziele. Das hatte bereits dazu geführt, dass er nach nur gut einem Monat im Amt das bei Abonnenten der LZ beliebten Magazin „Prise“, das zuvor monatlich erschienen war, kurz vor dessen fünfjährigen Bestehens ersatzlos einstellte, aus betriebswirtschaftlichen Gründen.
Inwieweit diese und die jüngste Entscheidung zur neuen Redaktionsstruktur im Verlag zu „mehr Energie statt Synergie“ - wie es der neue Redaktionschef formuliert – führen wird, muss an der künftigen qualitativen Entwicklung der Produkte und der Auflagen im Print und bei Digital-Abos gemessen werden. as
Bezirk Lüneburg plant Tour mit Sofafloß
Februar 2024 / Nahezu konstant konnte der DJV-Bezirksverband Lüneburg die Mitgliederzahl halten: Bei vier Eintritten und fünf Abgängen liegt die Zahl der Mitglieder zu Jahresbeginn bei 81. Um weiterhin Möglichkeiten zum Austausch für Journalistinnen und Journalisten auf regionaler Ebene zu bieten, beabsichtigt der Bezirksverband in der zweiten Jahreshälfte einige Treffen zu planen, so eine Tour mit einem Sofafloß auf der Elbe von Hitzacker aus sowie die Möglichkeit, bei einem Bundesligaspiel des VfL Wolfsburg die Pressearbeit hinter den Kulissen zu begleiten. Dies gab der Bezirksvorsitzende Axel Schmidt bei der Jahresversammlung in Uelzen bekannt. Zudem tauschte sich der Bezirksverband mit Geschäftsführerin Christiane Eickmann zu den Themen Künstliche Intelligenz und Tarife aus. Wer nähere Informationen rund um den DJV im Bezirk Lüneburg erfahren möchte, schreibt per Email an Axel.Schmidt1@t-online.de.
Diskussion über KI-Einsatz in Redaktionen
Februar 2024 / Wie und in welchem Umfang entwickelt sich der Einsatz von KI-Programmen in den Redaktionen der Verlage in Niedersachsen? Erste Antworten auf diese Frage lieferte Christiane Eickmann bei der Mitgliederversammlung des DJV-Bezirksverbandes in Uelzen.
Eickmann hob hervor, dass viele Medienhäusern – auf den Einsatz von KI angesprochen – lapidar antworteten, dass man sich derzeit in der Erprobungsphase befinde. „Doch die Realität sieht anders aus“, betonte Eickmann. Vor allem werde der KI-Einsatz für das Vorbereiten von Layouts getestet und bereits genutzt. Es drohe ein Personalabbau bei den Produktions-Redakteuren und Redakteurinnen. In manchen Verlagen liefen zudem Versuche, KI beim Verfassen von Meldungen – nicht nur im Sport – einzusetzen.
Der DJV Niedersachsen berät daher Betriebs- und Personalräte beim Verhandeln von Betriebsvereinbarungen. Dabei geht es unter anderem um Fort- und Weiterbildung des Desk-Personals mit dem Ziel der Eingliederungen in die bestehenden Redaktionen. Ferner geht es um klare Regelungen zum Datenschutz und zu Schulungen. Die Landesgeschäftsführerin rät den Personalvertretern nachdrücklich, sich frühzeitig beim DJV über die KI-Entwicklungen in der Landesgeschäftsstelle zu informieren.
Der Vorsitzende des DJV-Bezirks Lüneburg, Axel Schmidt, zugleich Mitglied des Fachausschusses Tageszeitungen und Betriebsräte, ging auf den jüngsten Tarifabschluss zur Inflationsausgleichsprämie ein. Er bedauerte, dass die erfolgreiche Verhandlung mit den Verlagen über die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie (bis zu 1800 Euro steuer- und abgabenfrei) nicht von allem Mitgliedern als positive Entwicklung gewertet würde. Offenbar würde verkannt, dass es dem DJV durch den schnellen Abschluss und einer überschaubaren Verlängerung des Gehaltstarifvertrages gelungen sei, die sogenannten Leer-Monate zu vermeiden, die die Verlage in der Vergangenheit den Gewerkschaften sehr oft abverhandelt hätten. „Jetzt gibt es zumindest schnelles Geld auf dem Konto.“ Dass die Verlage sich bereiterklären, die Inflationsausgleichsprämie freiwillig in voller Höhe von 3000 Euro zu gewähren, sei bislang so gut wie nicht vorgekommen.
Ferner kritisierte der Bezirksvorsitzende, dass mehr und mehr Verlage in manchen Redaktionen eine Zwei- bis Drei-Klassengesellschaft einführten, was unterschiedliche Bezahlung, unterschiedliche Arbeits- und Urlaubszeiten angehe. Dadurch werde der Beruf des Lokaljournalisten/der Lokaljournalistin für gut ausgebildete junge Menschen mit Hochschulabschlüssen zunehmend unattraktiver. So seien die Verlage selber dafür verantwortlich, dass der Fachkräftemangel wachse, die Qualität der Produkte nachlasse.
Axel Schmidt